5.   Sekundärtraumatisierung  betreffen Menschen , die andren in Notsituationen helfen oder Zeugen von traumatischen Ereifnissen werden : Ersthelfer - Rettungssanitäter -Notärzte - Feuerwehrleute - Polzizisten an Unfallstellen oder Katastrophengebieten oder auch Psychotherapeuten - aber auch zufällig Zeugen von Gewalt oder anderen furchtbaren Ereignmissen -  Busführer oder Zugführer nach einem Personenschaden durch Selbstmord Gesundheitspersonal die den Tod eines Patienten nicht verkraften  

 

Es gibt 3 neurobiologische Faktoren , die bei der Sekundären Traumatisierung eine entscheidende Rolle spielen :

1. Empathie

2. Kindling/Sensibilisierung

3. Dissoziation 

 

  1. Empathie gibt uns die Fähigkeit mit zu fühlen und uns in die Denkweise und Gefühle der  Menschen hinein zu versetzen. Dies geschieht neurobiologisch nach aktueller Forschung mit Hilfe von Spiegelneuronen im Gehirn
  2. Kindling ist eine zunehmende Sensibilisierung bestimmter Hirnareale ( Amygdala) durch wiederholte, unterschwellige Aktivierung . Durch die wiederholte Konfrontation mit traumatischen Material der oder der primär Betroffenen , wird das Gehirn , die Amygdala der Helfer*innen gereizt.
  3. Dissoziation ist eine Notfallreaktion des Menschen , die ihm ermöglicht lebensbedrohliche Situationen zu überstehen , indem er das Geschehen abspaltet und zum Beispiel wie ein Film oder nicht real empfindet. Durch die widerholte Amygdalareizung erfolgt ein dauerhaft erhöhtes Erregungsniveau , das wiederum die Dissoziation bedingt.

 

Sekundärtraumatisierung kann auch als Ansteckung mit den typischen posttraumatischen Symptomen der Klienten  verstanden werden.

 

Um die Gefahr der Sekundärtraumatisierung gering zu halten, braucht es neben guten Rahmenbedingungen ein gesundes Maß an Selbstfürsorge und die stabile Fähigkeit zur Selbstregulation.

 

Die Selbstregulation ist ein Sammelbegriff für all diejenigen Fähigkeiten, mit denen Menschen ihre Aufmerksamkeit , Emotionen , Impulse und Handlungen steuern. Dabei kann es sich sowohl um bewusste als auch unbewusste Vorgänge handeln.

Erste Warnsignale , die chronische Überlastung oder gar Sekundärtraumatisierung anzeigen , können sein:

  • Mitgefühlserschöpfung , die bis zum Zynismus gehen kann
  • Unfähigkeit sich im Urlaub oder am Wochenende zu entspannen
  • Fragwürdige Stressbewältigungsmethoden  ( Kaffe , Nikotin , Alkohol , Stimulanzien …….)
  • Spaltung ( in gute und schlechte Klient*innen oder auch Kolleg*innen)
  • Abstumpfung , keine Freude und kein Interesse mehr an Arbeit